Eine Gemeinschaftsübung des KBM-Bereiches Bad Kötzting fand am 10. Mai um 19:30 Uhr statt. Als Übungsobjekt stellten Max und Christian Vogl ihr landwirtschaftliches Anwesen in Ried am See zur Verfügung. Ausgangslage war ein Brand im Technikraum der erst vor kurzem in Betrieb gegangenen Biogasanlage. Zudem war die Gefahr eines Gasaustrittes gegeben.



Kreisbrandmeister Heinz Schötz alarmierte die an der Übung beteiligten Feuerwehren per Funksammelruf. Daraufhin rückten die Kräfte der Feuerwehren Wettzell, Bad Kötzting, Weißenregen, Traidersdorf, Arndorf, Gehstorf, Sperlhammer und aus dem Nachbarlandkreis die Feuerwehr Pirka an.

Ortskommandant Hans Brandl ordnete als erste Maßnahme die Brandbekämpfung des Technikraumes und und Kühlung der Biogasbehälter an.

Dazu bediente man sich am direkt neben dem Anwesen befindlichen Löschweiher, um mit der Tragkraftspritze das Wasser anzusaugen und weiterzuleiten. Eine zusätzliche Gefahr für die Einsatzkräfte ging von der auf dem Dach des Technikraumes befindlichen PV-Anlage aus.

Die weiteren anrückenden Feuerwehren mussten eine Förderleitung vom Regen her aufbauen. Da die Zufahrtsstraße zum Regen am besten mit Allradfahrzeugen zu erreichen war, wurden diese Fahrzeuge zuerst in die Förderleitung integriert. Nachfolgend dann die Zweiradbetriebenen. Mit diversen Tragkraftspritzen und fahrzeuggebundenen Feuerlöschkreiselpumpen förderten die Feuerwehren in kurzer Zeit das benötigte Löschwasser zur Einsatzstelle.

Parallel zu den Aufbauarbeiten der Förderleitung führte ein Atemschutztrupp der FF Bad Kötzting mittels Gasmessgerät Messungen im unmittelbar möglichen Austrittsbereich durch. Zusätzlich wurden die an den Biogasbehältern befindlichen Absperrventile geschlossen, um das weitere Ausströmen und Verbreiten von Gasen zu unterbinden. Jedoch wurden keine negativen Messungen eines Gasaustrittes registriert.

Mit Hilfe der Drehleiter wurde eine Widerstandslinie zwischen der Biogasanlage und der gegenüberliegenden Stallung errichtet.

Abschließend konnte Einsatzleiter Hans Brandl von einer gelungenen Übung sprechen. Bereits nach kurzer Zeit wurde der Erstangriff von der Unterseite der Anlage durchgeführt. Die Förderleitung vom Regen stand bereits 25 Minuten nach der Alarmierung, was in Anbetracht der zu überwindenden Strecke und Steigung sehr gut sei.

KBI Stahl sprach von der Wichtigkeit solcher Übungen. Vermehrt werden Biogasanlagen gebaut, sodass sich die Feuerwehren mit den neuen Gefahren auseinander setzen und sich auf die neuen Situationen vorbereiten müssen. Hierbei ist es wichtig, schnellstens die Anlagenbetreiber aufzusuchen, da sie über die Anlagen am besten Bescheid wissen. Zu beachten sind auf die Photovoltaikanlagen. Stahl bescheinigte als Beobachter der Schlauchleitung einen einwandfreien und schnellen Aufbau der Förderleitung, was in der guten Ausbildung der Maschinisten begründet sei.

KBM Schötz bedankte sich bei den Feuerwehren für ihr Kommen und im Besonderen der Familie Vogl für die Bereitstellung ihres Anwesens.
Zuletzt dankte der „Brandleider“ den Feuerwehren für die Beübung seines Anwesens. Im Ernstfall muss den Feuerwehren ein derartiges Objekt bekannt sein. Im Anschluss an seine Worte besichtigten die Feuerwehren zusammen mit dem Besitzer noch die Anlagen, wobei er auf die Besonderheiten und die Funktionsweise der Anlage einging.

(Bericht und Bilder vom WebTeammitglied Stefan Höpfl)