12-06-03Die Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz der Inspektion Bad Kötzting war am 6. und 7. Dezember im Einsatz, um die notwendigen Maßnahmen zur Dekontamination zu unterstützen, die nach Feststellung der Vogelgrippe auf einem Betrieb in Roding-Mitterkreith erforderlich wurden.

Am Freitag, den 4. Dezember tauchte im Rahmen einer Routinekontrolle in einem Geflügelzuchtbetrieb in Roding-Mitterkreith ein erster Verdacht auf Geflügelpest im Bestand auf. Daraufhin wurden weitere Proben entnommen und von drei Laboren, darunter das Friedrich-Löffler-Institut (zuständig für Tierseuchen und -krankheiten) unabhängig voneinander überprüft. Nachdem sich am Samstagnachmittag der Verdacht auf den Ausbruch der Geflügelpest in dem Betrieb erhärtet hatte, ordnete das Landratsamt die Keulung des gesamten Tierbestandes an. Dieser umfasste ca. 12900 Enten, Gänse, Puten und Hühner. Die Keulung wurde durch einen Fachbetrieb unter Überwachung von Amtstierärzten durchgeführt. Um den betroffenen Betrieb wurde eine Sicherheitszone eingerichtet. Damit begannen auch die Planungen für die erforderlichen Einsatzmaßnahmen der Feuerwehr.

Nach Abstimmung zwischen KBI Michael Stahl, dem Leiter des ABC-Zuges Cham, Erwin Löffler und dem KBM Gefahrgut des Landkreises, Christian Scheuer, sollte die Arbeitsgemeinschaft Gefahrgut und Umweltschutz des Feuerwehrinspektion Bad Kötzting (AG-GU) den ABC-Zug personell verstärken, da mit einem längeren Einsatz gerechnet werden musste. Gegen 16 Uhr wurde der Fachberater Gefahrgut und Leiter der AG-GU informiert. Über die WhatsAppGruppe der AG-GU erfolgte daraufhin eine Vorinformation sowie eine Personalabfrage für einen Einsatz am Folgetag.

12-06-01Der Beginn der Keulung war für Sonntag 5 Uhr vorgesehen. Der Betrieb durfte nur noch nach Dekontamination bzw. Desinfektion verlassen werden. Dies galt sowohl für Personen wie auch für jegliche Gerätschaften z.B. Fahrzeuge. Der ABC-Zug richtete daher eine Personendekontaminationsstelle ein (Dekon P). Einsatzkräfte  der THW-Ortsverbände  Cham und Roding errichteten eine Fahrzeugschleuse, die auch zur Durchfahrt von Lkw geeignet war (Dekon G). Die SEG Gefahrgut des BRK stellte weiteres Personal für die Personendekontamination sowie einen Desinfektor bereit, der die Desinfektionslösungen zubereitete. Der Fachberater Gefahrgut war ab 8 Uhr zur Vorerkundung an der Einsatzstelle, da zunächst erst für den Nachmittag der Einsatz der AG-GU vorgesehen war.  Das Personal der AG-GU sollte zur Dekon von Personen und Geräten eingesetzt werden. Es wurden daher 2 Schichten mit jeweils 4 ausgebildeten Chemieschutzträgern gebildet, die diese Aufgabe übernehmen sollten. Einsatzbeginn für die erste Schicht war am 06.12. um 10.00 Uhr. Die Mitglieder dieser Schicht wurden komplett durch die FF Miltach gestellt. Die zweite Schicht kam um 14.00 Uhr zum Einsatz. Drei Aktive aus Blaibach sowie ein Kamerad aus Lam übernahmen dies. Im Laufe des Nachmittags kristallisierte sich heraus, dass für 18 Uhr noch eine weitere Schicht gestellt werden musste. Dies übernahmen Aktive der FF Arrach. Neben dem Dekon-G-Platz wurde in dieser Schicht zudem auch die Dekon-P-Stelle durch die AG-GU besetzt. Da in diese Schicht auch das Arbeitsende für diesen Tag fiel waren dort die komplette Mannschaft des Keulungsunternehmens sowie alle eingesetzten Veterinäre zu dekontaminieren.

Auch am Folgetag wurden nochmal zwei Schichten benötigt, sowie eine Unterstützung für den ABC-Zug bei den anschließenden Reinigungs- und Aufräumarbeiten gestellt. Die erste Schicht startete um 7  Uhr mit 3 Aktiven aus Miltach und einem Kameraden aus Blaibach. Zwei  Aktive der FF Arrach übernahmen um 11 Uhr  gemeinsam mit  zwei  Kollegen der FF Lam die zweite und letzte  Schicht zur Durchführung von Dekontaminationsmaßnahmen. In diese Schicht fiel wieder das Ende der Keulungsaktion, so dass auch hierbei ein großes Aufkommen an Fahrzeugen, Gerätschaften und Personen dekontaminiert werden musste. Zudem wurden auch innerhalb des Betriebes Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt. Gegen 17 Uhr waren die Desinfektionsmaßnahmen in Roding beendet und der Rückbau konnte begonnen werden. Einige Aktive der AG-GU waren erneut nach Roding gekommen um den ABC-Zug auch hierbei zu unterstützen. Der mitgeführte GW-Licht der FF Blaibach leistete wertvolle Hilfe, da damit das THW von den Beleuchtungsaufgaben entlastet und mit dem Rückbau der Einsatzstellenbeleuchtung beginnen konnte.

Das Personal der AG-GU unterstützte am Abend mit 13 Aktiven aus Arrach, Blaibach, Lam und Miltach die Kollegen des ABC-Zuges bei den Reinigungs- und Aufräumarbeiten am Standort Cham.
Insgesamt war die AG-GU mit 34 Aktiven im Einsatz. Der Schriftführer Alexander Ziereis koordinierte die Kommunikation mittels der WhatsApp-Gruppe im Hintergrund, während der Fachberater die Abstimmung vor Ort übernahm.
Dies war der erste Einsatz der AG-GU als Einheit im heimischen Landkreis. Da man sich im Frühjahr, bei den Vorbereitungen zum G7-Gipfel, bereits mit dem ABC-Zug zu gemeinsamen Übungen getroffen hatte, funktionierte die Zusammenarbeit hervorragend. Dies hob der Leiter des ABC-Zuges Erwin Löffler nach Abschluss des Einsatzes besonders hervor.

(Bericht und Bilder von der AG-GU)

 

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